PHILOSOPHIE PUR: Hannah Arendt - Über das Böse
Hannah Arendt war und ist eine der bedeutenden Denkerinnen unserer Zeit, die es in vielen Facetten wieder und neu zu entdecken gilt. Ihr Plädoyer für die "Kraft des Denkens" ist, wie es auch in Margarethe von Trottas Film mit Barbara Sukowa in der Titelrolle zu sehen war, durchaus "unerhört". Alexander Tschernek, der im Film einen Kurzauftritt als "Professor" hatte, hat für seine Lesung und das anschliessende Gespräch eine Vorlesung Arendts ausgewählt, in der sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Eichmann-Prozess philosophiegeschichtlich vertieft und das nach wie vor Unverständliche und Schreckliche der Nazi-Zeit existenziell befragt und resümiert.
niemand will böse sein / wenn die Gerechtigkeit untergeht, hat es keinen Wert mehr, daß Menschen auf Erden leben / die grauenhafte Tatsache der mit Sorgfalt errichteten Todesfabriken / die „Gleichgeschalteten“, die nicht aus Überzeugung handeln / das Radikal-Böse kommt aus den Tiefen der Verzweiflung / vor allem belüge dich nicht selbst / soviel wie möglich in der Nachbarschaft des Göttlichen wohnen / der Zwangscharakter des Guten für den Menschen im Befehl Gottes/ wie der Wille überredet werden kann, das Diktat der Vernunft zu akzeptieren / das wirklich Böse ist das, was sprachloses Entsetzen verursacht
Im Anschluss an die Lesung wird die Runde für das gemeinsame Gespräch eröffnet.
Eintritt: CHF 30.00/17.00