Ethik der Selbsterkenntnis I
Das «Erkenne dich selbst» des Delphischen Apollotempels ist die Aufgabe, mit welcher die Philosophie steht und fällt. Aber was macht Selbsterkenntnis so schwierig? Und warum ist sie zugleich unverzichtbar für ein Leben, das unser Leben ist? Gibt es so etwas wie eine Verantwortung für die Realisierung unserer Erkenntnis- und Selbsterkenntnisfähigkeit? Und was sind die moralischen Konsequenzen der (mangelhaften Verwirklichung der) Selbsterkenntnisfähigkeit?
Der Philosophicum-Jahreskurs 2013/2014 möchte die Frage der Selbsterkenntnis mit der Frage des Guten und Bösen verbinden. Eine Selbsterkenntnisaufgabe par excellence ist ja bereits die Frage: Warum wird das Böse fast nie um des Bösen willen, sondern unter der Perspektive des Guten gewollt und getan? Stecken in der selbstsicheren Meinung: «Wir wollen doch nur das Gute» nicht zahlreiche Möglichkeiten der Selbsttäuschung? Ist das Gute dasjenige, worüber man sich am ehesten täuscht und das Böse dasjenige, was am ehesten täuscht?
Die orientierende Grundfrage wird sein: Ist Freiheit lediglich der Rahmen des Guten und Bösen oder das Gute selbst? Oder müssen wir beide Frageperspektiven zusammendenken und verstehen lernen: Gerade weil Freiheit das Gute schlechthin ist, ist sie zugleich die Eröffnung des Guten und Bösen?
Der dialogische und offen-fragende Stil der philosophisch-anthroposophischen Seminare soll weiterhin gepflegt werden. Um eine vertiefte Auseinandersetzung zu ermöglichen und einen kontinuierlichen Frage-Raum zu bilden, sind wir bei Interesse auf eine verbindliche Anmeldung angewiesen (für je ein Trimester).
Leitung: Stefan Brotbeck
Weitere Termine: 26. Oktober und 23. November
Daten Trimester II und III: 25. Januar 2014, 22. Februar, 22. März und 26. April, 24. Mai, 21. Juni
Kosten (Trimester I): CHF 340.00/220.00
Teilnehmerzahl: Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens berücksichtigt.
Anmeldung und Infos unter: info@philosophicum.ch